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gewöhnliche Miene zeigte, war unermüdlich gewesen, alles so delikat wie möglich herzurichten.

Er wartete.

Und wie wartete er!

Die ganze Leidenschaft einer jahrelangen Sehnsucht lag darin!

Die psychische Qual, die er dabei erduldete, suchte er durch physische zu übertäuben.

Er biss sich in die Hände, dass Blut hervortrat, er knirschte mit den Zähnen zusammen und presste seine Finger, dass die Gelenke krachten.

Endlich klingelte es.

Mit einem Satz war er an der Thür und riss sie so rasch auf, dass Lea fast erschreckt zurückfahr.

„Ich habe Sie mit solcher Sehnsucht erwartet,“ sagte er demütig und entschuldigend.

Sie sah ihn an, begriff, und lächelte.

Mit zitternden Händen half er ihr, sich der Jacke und des Hutes zu entledigen, und benahm sich äusserst ungeschickt dabei.

Lea lächelte noch immer.

Dann liess sie sich in einen Fauteuil fallen, legte den Kopf auf die Lehne und blickte sich um.

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/40&oldid=- (Version vom 24.10.2016)