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das Wetter gut ist, einen Spaziergang über die Lombardsbrücke und um die Binnenalster.“

Im nächsten Augenblick war sie verschwunden.

Fünf Minuten später stand auch Ludwig auf der Strasse.

Der Dezemberhimmel war klar, – und kalt und flimmernd blickten die Sterne auf den Einsamen herab.

Einsam?

Wer hatte das gesagt?

Er blickte sich herausfordernd um.

Nein, er fühlte sich nicht mehr einsam.

„Lea – Lea – –“ murmelte er, – – trunken vor Glück ....


3.

Nach einer Nacht, wie er sie noch nie verbracht hatte, schlaflos, und doch nicht müde, – selig, und doch unglücklich, stand Ludwig gegen acht Uhr auf.

Es war noch dämmerig und er musste eine Lampe anzünden, um seine Toilette zu beginnen.

So viel Zeit hatte er noch nie dazu gebraucht. Nicht etwa, dass er besondere Sorgfalt darauf verwendet hätte, aber er

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Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/24&oldid=- (Version vom 24.10.2016)