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es schon vorhanden sei, und baute die tollsten Luftschlösser.

Lea hörte ihm lächelnd zu, und gab sich die erdenklichste Mühe, ihre trüben Ahnungen zu überwinden.

Jetzt, nachdem sie wusste, wie es in Ludwigs Herzen aussah, wurde ihr Wunsch noch glühender, und ihre Angst, dass er unerfüllt bliebe, noch grösser.

Tagelang trug sie sich mit dem Gedanken, zu einem Arzt zu gehen, aber immer wieder gab sie ihr Vorhaben auf. Sie, die sonst so tapfer war und allem Unvermeidlichen so ruhig entgegensah, konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ihr dann vielleicht jede Hoffnung genommen würde, – während ihr so wenigstens die Ungewissheit blieb.

– – – – – – – –

Monat um Monat verging – und Lea wurde immer trüber und stiller.

Nachdem Ludwig noch anfangs das Thema manchmal berührt hatte, schwieg er jetzt gänzlich davon, denn er fand bei Lea nur sehr wenig Entgegenkommen ... in seiner Seele aber wurden dadurch die widerstreitendsten Gefühle geweckt.

Er konnte sich Leas Wesen absolut nicht erklären .. und allmählich stieg ein furchtbarer Verdacht in ihm auf.

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/108&oldid=- (Version vom 10.11.2016)