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unserer Bekanntschaft gestanden habe!

Aber er vergass immer von neuem wieder alles, und nichts ist so erfinderisch in scheinbaren Gegenbeweisen, wie gerade das Misstrauen.

Eine Hoffnung aber belebte Lea noch, eine geheime Hoffnung ... Die Hoffnung auf ein Kind, auf das ein Teil seiner Liebe übergehen würde!

Ja, ein Kind! ... Das würde ihn vielleicht ablenken, – das würde sein Vertrauen in ihre Liebe vielleicht stark machen!

Leas elastische Seele richtete sich bei diesem Gedanken wieder auf und hoffte von neuem.

Ein Kind würde ihn gewiss glücklich machen ..., und vor den unschuldigen Augen eines Kindes würde der Zweifel vielleicht nicht mehr aufkommen!

Und dieser Gedanke nistete sich in ihrem Herzen ein, fest und immer fester.

Ein Kind, das sie ihm in die Arme legen konnte, – Fleisch und Blut von ihnen beiden, – – ein Wesen, das ihnen ganz allein gehörte, und das einen grossen Teil ihrer Liebe verlangen würde!

Und das wäre gut!

Die Liebe, die sie jetzt beide füreinander

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/103&oldid=- (Version vom 10.11.2016)