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Der Wald war müd geworden und entschlafen,
Bis weckend ihn des Frühlings Mächte trafen.
Auch du bist müd, nur brauchst du kürzre Nacht,
Und morgen schon bist lustig du erwacht.

Don Juan.
Schenk’ ein; doch plag’ dich nicht in schlechten Bildern
Den Wandel meines Lebens abzuschildern.
Stoß an! der wiedergrüne Wald soll leben!
Die Vögel, die verliebt im Laube schweben!
Der Bach, aus dem das Wild Erquickung trinkt!
Das Moos, worauf Umarmung heimlich sinkt!
Sie sollen leben, lieben und genießen!
Mir aber wird kein frisches Grün mehr sprießen.

Marcello.
Schwermüth’ge Grillen sind’s; – in wenig Stunden,
Ich bin’s gewiß, wird deine Kraft gefunden.

Don Juan.
Von Schwermuth weiß ich nichts, mein Freund, ich hasse
Am Mann das Klagendweiche, Thränennasse.

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/87&oldid=- (Version vom 23.4.2023)