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Ja! andre Götter sind der Welt gewogen,
Als denen ich des heitern Cults gepflogen;
Sie wurden meiner Jugend auch gegeben,
Doch fanden sie bei mir kein rechtes Leben;
Bald sind die Kühlgesinnten siech, beklommen,
In meinem Tropenwetter umgekommen.
Marcello.
Im Dienst der Liebe bleibt nur ungeprellt,
Wer noch in ihrem Rausch zur Grube fällt.
Don Juan.
Dies Wort hast du aus meiner Brust gesprochen.
In einem rasch entschiednen Zweigefecht
Zu fallen wäre mir nun eben recht.
O käm’ ein Todfeind jetzt hereingebrochen!
Marcello.
Wozu der Feind? was mir die Schulter drückt,
Das werf’ ich ab und harre nicht des Zweiten,
Der mir die Bürde erst vom Halse rückt;
Wer sterben will, was braucht der noch zu streiten?
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/85&oldid=- (Version vom 23.4.2023)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/85&oldid=- (Version vom 23.4.2023)