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Gracioso.
Doch will ein Zufall euch zusammentragen,
So müßt Ihr sterben oder ihn erschlagen.
Ich weiß nicht, ob es allzuviel Verstand,
Daß Ihr Euch setzt dem Zufall auf die Hand.

Don Juan.
Wenn du dich fürchtest, gib dem Roß die Sporen,
Den Zaum der Zunge, feigster aller Thoren!

Gracioso.
Es dämmert schon der Morgen und wir haben
Ein gutes Stück des Waldes noch zu traben;
Daß er so viele Bäume haben muß!
Herr Jesu Christ! habt Ihr gehört den Schuß?

Don Juan.
Noch nicht; dort schleicht ein Jäger durch die Föhren,
Wirst bald, doch nicht auf dich, ihn schießen hören.
Ein Jäger – es ist März – wohl Hahnenbalzen;
Ich möchte gern dem Wicht die Jagd versalzen.

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/73&oldid=- (Version vom 23.4.2023)