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Vermischt sich meine Lust mit dunklem Grame,
Ein niegekanntes Sinnen, Selbstverklagen
Beginnt an meinem frohen Muth zu nagen.
Schön ist sie, schön! ihr Reiz so unermessen,
Daß auch die Schönsten, die ich je besessen,
Erinnerungen sonst beglückter Zeiten
Beschämte Schatten mir vorübergleiten.
Doch ist sie auch so hoch und himmlisch rein,
Daß ich – lach’ nicht! – unschuldig möchte seyn.
Gracioso.
Sie wird an Eurem Rufe sich entsetzen.
Don Juan.
O könnt’ ich doch mit ungetrübten Sinnen
Die Gunst der wunderbaren Frau gewinnen,
Mit meines Herzens unberührten Schätzen!
Ich möchte, waschend mich von alten Tagen,
Den Ocean durch meine Seele jagen,
Ich würfe gern die Seele in den Schlund
Vesuvs, zu läutern sie im Feuergrund.
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/58&oldid=- (Version vom 22.4.2023)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/58&oldid=- (Version vom 22.4.2023)