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In der Neujahrsnacht 1839–1840.

Fahr wohl, fahr hin, o Jahr! nimm fort mit dir im Scheiden
All deine Lust, nur laß nicht liegen mir die Leiden!

O könnt’ ich hinter dir die Pforte schließen, – hören,
Wie deine Tritte sich in stiller Nacht verlören!

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Jetzt nah und schon so fern, wie auf der Flucht ein Reiter,

Daß mein Gedächtniß, müd, nicht folgen könnte weiter,

Wie einem Reitersmann des Weges noch ein Stücke
Nachbellend folgt der Hund, und still dann kehrt zurücke!

Doch ist dies eitler Wahn, des Weges nimmer müde,

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Folgt deinen Spuren nach, wohl bis er stirbt, mein Rüde.
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/158&oldid=- (Version vom 23.4.2023)