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Zuruf.

Die Keuschen, Sittigstrengen, Tugendfrommen
Sind lahm und lau, wenn’s gilt den Strauß zu fechten,
Wenn ihr Panier ins Blutgedräng gekommen;
Doch Helden sind die sogenannten Schlechten.

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Der Fromme mit dem steifen Gottvertrauen

Verwächst und seine Klinge mit der Scheide:
„Der starke Gott wird selber durch sich hauen,
Er will es, daß sein Knecht hienieden leide.“

„Laßt nur die Taumler ins Verderben rennen;

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Ihr seht sie heut frohlocken, morgen modern;

Wie Branntweintrunkne schmählich selbstverbrennen,
Muß jede Schuld in ihrem Rausch verlodern.“

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/118&oldid=- (Version vom 22.4.2023)