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im nationalen Sinne und Liebe zu den Frauen. Die Liebe zur Heimat tritt besonders glühend in seinen Liedern hervor, die er im Jahre 1862 während des Aufstandes in Zeitun dichtete und die unter seinen Landsleuten viel Begeisterung hervorriefen. Die in der Schlacht gegen die Türken verwundeten Armenier lässt er keinen andern Wunsch haben, als dass die Nachricht von ihrem Siege über die Türken nach Zeitun gebracht werde. Auch die Mutter des „Jünglings von Zeitun“, die in der Nacht die Leiche ihres Sohnes auf dem Schlachtfelde sucht, unterdrückt all ihren Schmerz und ergiebt sich dem Siegesjubel. Andererwärts ist seine Liebe zur Heimat, wo sie mit Sehnsucht gepaart, elegisch. Von Heimweh geplagt wendet er sich ab von den Reizen der Natur des fremden Landes und verlangt nach dem Winde, den Blumen, den Vogelliedern und den Wassern der Heimat.

Seine Menschenliebe lässt ihn über die Religionsunterschiede hinwegsehen und in jedem Landsmanne einen Bruder erkennen. Er spricht zum Kinde wie ein zart liebender Vater

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/62&oldid=- (Version vom 1.8.2018)