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Begeisterung aufgenommen. Wie sehr er der Ausländerei entgegen wirkte, beweist der Umstand, dass die heute in der armenischen Welt bekannte Romanschriftstellerin Frau Sserpuhi-Düssap nur durch seinen Einfluss dazu bewogen wurde ihrer Frankomanie zu entsagen. Als sie mit Beschiktaschlian bekannt wurde, sprach sie nur französisch und verstand fast gar nicht armenisch, während sie heute zu den besten armenischen Schriftstellern gehört.

Die für Beschiktaschlian enthusiastisch eingenommenen Armenier lieben es, diesen Dichter mit Musset zu vergleichen, worin sie sich allerdings zu weit versteigen, denn er mag wohl in Schwung und musikalisch fliessender Sprache dem Franzosen nahe kommen, besitzt aber bei weitem nicht dessen Gedankenreichtum. Allerdings schliessen seine meisten Gedichte mit schönen Gedanken ab, aber diese sind nur so zu sagen lyrisch und meist mehr poetisch als philosophisch. Der Hauptfaktor seiner lyrischen Ergüsse ist die Liebe in ihren verschiedensten Erscheinungen, und zwar Liebe zur Heimat, liebe zur Natur, Menschenliebe

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/61&oldid=- (Version vom 1.8.2018)