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des Volkes,“ mitunter auch einen „Tischler, der das krumme Holz gerade hobelt“. Deshalb bekämpft er auch das Böse und Unwahre und stellt das Gute höher als alle Weisheit:

Und kenntest du der Sterne Zahl,
So ist doch leer dein Thuen all,
Wenn es das Gute nicht bezweckt.

Die „guten Werke“ sind ihm die Hauptsache, denn im jenseits erhält der Mensch seinen Lohn für das, was er auf Erden vollbracht. Als guter, gläubiger Christ denkt er sehr oft und ernsthaft an sein Seelenheil und ermahnt auch andere daran zu denken und das Laster zu meiden, denn im jenseits wird Abrechnung gemacht. Mit den Jahren nimmt sein Lebensernst zu, die Eitelkeit der Welt wird ihm immer widerwärtiger, das Leben immer traumhafter und er beschliesst ein „kamelhärenes Gewand anzulegen und der Reihe nach alle Klöster zu besuchen“.

Wirklich verlässt er auch Tiflis und begiebt sich in das Kloster Hachbat, wo er die letzten fünf und zwanzig Jahre seines Lebens als Mönch zubringt und fern von dem Geräusche

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)