Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/173

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

oder durch seinen väterlichen Rat gestärkt hätte. Von Prälatenglanz wollte er nie etwas wissen, nie hielt er sich einen Wagen, sondern ging zu Fuss in die entlegensten Stadtteile und teilte seine letzten Piaster unter die Armen aus.

Um die traurige Lage des armenischen Volkes in Kleinasien vor den Augen Europas und der türkischen Regierung aufzudecken, setzte er eine Kommission ein, die er mit der Sammlung statistischer Angaben und der Aufzeichnung aller Übergriffe der türkischen Beamten betraute. Alle diese Angaben reichte er bei der Pforte ein und schickte auch eine Abschrift davon auf den Berliner Kongress. Schliesslich um die Macht der armenischen Notabeln von Konstantinopel einzuschränken und die Verwaltung der nationalen Angelegenheiten den wahren Volksvertretern mehr und mehr zugänglich zu machen, beantragte er eine Revision der Konstitution und stellte folgende Forderungen, 1. Reorganisation der Geistlichkeit. 2. Kontrolle der Bistumsverwaltungen. 3. Regulierung der Klostereinkünfte und Verwendung derselben zu Schulzwecken.

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)