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wirklich gelang, eine bedeutende Geldsumme zusammen zu bringen. Seine Schule blühte nun sichtlich auf, auch seine Zeitung fand immer mehr Verbreitung und wurde sogar in Persien gelesen; aber der türkischen Regierung, die längst ihr Augenmerk auf Chrimian gerichtet hatte, war dessen Wirken keineswegs genehm und sie verbot deshalb die weitere Herausgabe der Zeitschrift.

Der Konstantinopeler Patriarch erkannte gleichfalls die Bedeutung Chrimians als Förderer der Kultur und der nationalen Sache und ernannte ihn deshalb im Jahre 1862 im Verein mit der Nationalversammlung zum Bischofe von Musch in Armenien. Chrimian setzte nun hier unter dem Beistände seines begabten Schülers Serwandsianz die Herausgabe seiner Zeitschrift fort und gründete von neuem eine Schule. Auch machte er sich sofort an die Revision der Einkünfte des reichen Klosters Surp-Karapet, was ihm wiederum den Hass der Beamten und Notabeln zuzog. Seine Absicht war, alle Einnahmen des Klosters nur zu Schulzwecken zu verwenden, was natürlich

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)