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seine Dichterseele und er schuf ein Buch von seltener Schönheit, den „Hrawirak Araratian“ oder „Boten vom Ararat“, eine Sammlung von Gedichten, in welchen er die entschwundene Herrlichkeit der Vorzeit besang. Das Buch erschien im Jahre 1850 in Konstantinopel und lenkte bald die Aufmerksamkeit Vieler auf den jungen begeisterten Dichter, der in seinen lyrisch-elegischen Gesängen ein unverkennbares Talent zeigte. Bald darauf unternahm er eine Reise nach Jerusalem, deren Eindrücke ihm gleichfalls Stoff zu schwungvollen Gedichten lieferten und so entstand sein zweites poetisches Werk, der „Hrawirak Awetias Jerkri“ oder „Bote aus dem gelobten Lande“, der reine echt christliche Religiosität atmet. Nach Armenien zurückgekehrt widmete sich nun Chrimian mit ganzer Seele der Sache der Volksaufklärung und gründete in Siss in Cilicien eine Schule, der er jedoch nicht lange Vorstand, da ihm von seiten der dortigen Geistlichkeit Schwierigkeiten bereitet wurden. Er begab sich daher nach Konstantinopel und wurde dort Lehrer einer armenischen

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/166&oldid=- (Version vom 1.8.2018)