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zum Verweser der bessarabischen Diözese ernannte. Die in Russland wohnenden Armenier brachten jedoch dem gewesenen Katholiken wenig Sympathie entgegen und suchten seinen Ruf durch unbegründete Beschuldigungen zu schmälern. Zu seinen erklärtesten Gegnern gehörten der Dichter Nalbandianz und der Gelehrte Nasarianz, die in der damals in Moskau erscheinenden armenischen Zeitschrift „Hüssüssa-pail“ scharfe Artikel gegen ihn richteten. Bald nach seiner Ankunft in Russland gründete Aiwasowski in seiner Vaterstadt Theodosia eine grossartige Musterschule, zu deren Errichtung und Erhaltung ihm von einem reichen Armenier eine sehr bedeutende Summe zur Verfügung gestellt wurde. Ihrer Organisation nach versprach diese Schule eine Musterlehranstalt zu werden und wurde auch von zahlreichen Schülern, die bis aus Konstantinopel und Kleinasien kamen, besucht, aber da die ganze Einrichtung zu kostspielig war, so waren die Hilfsmittel bald erschöpft und die Schule musste geschlossen werden. Schon vorher hatte Aiwasowski sein Amt als Bistumsverweser

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/124&oldid=- (Version vom 1.8.2018)