Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/102

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Verbreitung wissenschaftlicher Bücher die allgemeine Bildung fördern. Da er jedoch in Rom fortwährend nationaler Tendenzen verdächtigt wurde und man dort seinen Katholizismus noch keineswegs für fest hielt, so musste er, um den Verdacht abzulenken, auch eine Reihe theologischer, vom Papste approbierter Werke herausgeben. In der Vorrede seiner Bibelübersetzung sagt er übrigens: „Obgleich ich mich Rom unterwerfe, so wird doch die Liebe zu meinem Volke und mein Arbeitseifer zum besten desselben nie in mir erschwachen.“

Als er starb, hinterliess er noch einige verschiedene Wissenschaften betreffende Werke im Manuskripte, sowie eine vortrefflich eingerichtete Schule, die für lange Zeit die Pflanzstätte tüchtiger Gelehrter werden sollte.

Nach seinem Tode erhielt die Kongregation zu seinem Andenken den Namen der Mechitaristen und unter diesem ist ihr Ruhm in die weite Welt gedrungen. Mechitars nächster Nachfolger war Stepanos Melkonian, ein Konstantinopeler, der fünfzig Jahre lang Abt war und sich um die Kongregation grosse

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)