Berlin Anstellung fanden, an den nachmaligen dänischen Hofmaler Jürgen Gylding,[1] den Schwiegersohn Mehlhorns, bis 1753 an der hiesigen Manufaktur, an den Bildhauer Michael Viktor Acier[2] aus Versailles, der 1762 an die Manufaktur kam und später nach Dresden übersiedelte, ebenso wie der Hofmaler Joseph Brecheisen[3] aus Wien, an den unglücklichen David Friedrich Weller[4] aus Kirchberg, den vorzüglichsten Blumenmaler seiner Zeit, gest. in Dresden 1789, an den Maler und Kupferstecher Gottlieb Friedrich Riedel[5] aus Dresden, welcher 1784 in Augsburg starb, an den Landschaftsmaler und Kupferstecher Johann Friedrich Witzani[6] aus Dresden, an Johann Gottfried Jentsch[7] aus der Gegend von Pirna, der Lehrer an der Dresdner Akademie wurde, an Moritz Eduard Lotze[8] aus Freiberg, der als Maler und Photograph sich in Verona niederließ, an den bekannten Orientmaler Otto Georgi,[9] welcher viele Jahre in Meißen lebte und wirkte und in Dresden 1874 starb.
Leider muß ich diesen hier nicht berücksichtigten Künstlern nun auch Philipp Daniel Lippert, den berühmten Herausgeber der Daktyliothek, beizählen. Von Daßdorf an bis herab auf den betreffenden Artikel in der Allgemeinen deutschen Biographie wird er für einen Meißner erklärt. In den für das erste Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts vollständig erhaltenen Taufregistern der hiesigen Parochien findet sich aber sein Name nicht, ebensowenig der seines Vaters in den städtischen Geschoßbüchern. Erst das Trauregister der Stadtkirche v. J. 1726 S. 212 hat folgenden Eintrag: „Philipp Daniel Lippert, Kunstmaler bei der Manufaktur, Sohn des weiland Florian Lipperts Hofbeutlers in Dresden nachgel. Sohn, heiratet 1726 Frau Christine, David Simons weiland Gotteskastenvorstehers Collegae IV bei hiesiger Stadtschule, auch Dom- und Stadtglöckners, nachgelassene Witwe.“ 1729 wurde ihm laut Taufregister S. 102, wo er Zeichenmeister und Maler genannt ist, eine Tochter geboren.
- ↑ Trauregister der Stadtkirche 1753. S. 168.
- ↑ Vgl. über ihn Meusel, Füßli und Nagler, sowie Müller, die Künstler aller Zeiten und Völker 1857/60, ferner Engelhardt a. a. O. S. 535. Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95.
- ↑ Vgl. Nagler und Engelhardt a. a. O.
- ↑ Vgl. Füßli und Nagler.
- ↑ Sein Leben steht ausführlich in Meusels Miscellaneen artistischen Inhalts 1780. 4. Heft. S. 50 u. f.
- ↑ S. Nagler und Müller.
- ↑ Über beide vgl. Müller a. a. O. 2, 443. 630.
- ↑ wie 17)
- ↑ Vgl. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen. 1. Bd. 1. Hft. S. 91. Lepsius, Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien 1849. S. 3.
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/9&oldid=- (Version vom 12.12.2024)