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als beachtenswerte Beiträge zur Kunstgeschichte überhaupt gelten dürfen.

Berücksichtigung in vorliegenden Lebensläufen fänden zunächst die in Meißen und dessen Umgebung geborenen Künstler; dazu sind auch Crola, Haach, Mannfeld, Öhmichen und Wehle zu rechnen, welche hier ihre Jugend verlebt und sich immer als Meißner gefühlt haben. Dann kamen diejenigen in Betracht, welche, von auswärts gekommen, als selbständige Künstler oder als Angestellte der Manufaktur hier verstorben sind. Zur Vervollständigung des Ganzen wurden noch die Lebensläufe einiger gegenwärtig an der Manufaktur wirkenden Künstler eingefügt.

Ausgeschlossen sind alle die, welche nur zeitweise in Meißen gelebt haben. Auch deren gibt es eine große Zahl, darunter ein Dietrich[1] (1763–1765) und Schenau [2] (1772–1774), sowie ein Johann David Schubert[3] (1781–1801) im vorigen, ein Ludwig Richter[4] (1828–1836) in diesem Jahrhundert. Um auch der weniger bekannten zu gedenken, erinnere ich noch an Hiob Magdeburg,[5] dem dritten Lehrer der Fürstenschule, welcher das älteste Bild unserer Stadt gemalt hat und auch als Kartograph Erwähnung verdient, an den vorzüglichen Schmelzmaler Karl Wilhelm Böhme[6] aus Großpörten, den Schwager Dietrichs, der Direktor der Berliner Porzellanfabrik wurde, an den Maler Johann Balthasar Bornemann [7] aus Dresden und an den Bildhauer Friedrich Elias Meyer[8] aus Erfurt, welche beide mit Böhme von Friedrich dem Großen aus der' hiesigen Manufaktur an die Berliner versetzt wurden, an .die aus Dresden gebürtigen Kunstmaler Johann Georg Heinze[9] und Johann Gottlieb Mehlhorn,[10] welche nach ihrer kühnen Flucht vom Königstein ebenfalls in


  1. Vgl. u. a. von Schorn im Kunstblatt 1856 nr. 4
  2. Über seine Thätigkeit in Meißen vgl. Keller, Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern 1788. S. 152. Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95.
  3. Auch nach seinem Weggange von Meißen nach Dresden blieb er noch Obermalervorsteher an hiesiger Manufaktur. Etat derselben 1812 fol. 30.
  4. Vgl. seine Lebenserinnerungen S. 301 u. f.
  5. Vgl. Flathe, St. Afra. S. 50. Falkenstein, Beschreibung der Königl. öffentl. Bibliothek zu Dresden 1839. S. 42.
  6. Vgl. über ihn die Künstlerlexika von Füßli und Nagler. Engelhardt, J. F. Böttger 1837. S. 533.
  7. Füßli 1, 102.
  8. Engelhardt a. a. O. In den Meißner Kirchenbüchern findet er sich als Königl. Bildhauer und Originalmodellverfertiger.
  9. vgl. Engelhardt. S. 655. 1758 befand sich Mehlhorn in Kopenhagen. Taufregister der Stadtkirche 1758. S. 94.
  10. vgl. Engelhardt. S. 655. 1758 befand sich Mehlhorn in Kopenhagen. Taufregister der Stadtkirche 1758. S. 94.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/8&oldid=- (Version vom 7.12.2024)