seiner Art mit Leidenschaftlichkeit, ohne Rücksicht auf seine zarte Gesundheit arbeitete er in Rom. Unter anderem wollte er auch ein Altarbild für die Meißner Stadtkirche malen, wozu er von hier aus den Auftrag erhalten hatte; aber nur zu rasch bildete sich infolge seines Übereifers ein Brustleiden heraus. Schon zu Anfang des Jahres 1842 hatte er einen Blutsturz, der sich wiederholte. Immer wieder nahm er die Arbeit auf, fing auch ein größeres Bild an „Die drei Könige vor Herodes". Aber schließlich konnte sein Wille nicht mehr den kranken Leib beherrschen. W. v. Waldbrühl berichtet über sein Ende: „Haachs bevorstehender Tod war allen, nur ihm selber nicht kündbar. Er verursachte seinen Landsleuten außer dem Kummer über den drohenden Verlust noch die Sorge für eine friedliche Todesstätte. Der römische Aberglaube fürchtet sich außerordentlich vor einem, besonders ketzerischen Leichname und drohte hier den Sterbenden aus dem Hause auf die Gasse zu setzen, wenn dessen Angehörige für ihn keine andere Sterbestätte finden würden. Indem Heubel, indem andere Genossen des Schwerleidenden umherrannten, in Rom ein stilles Sterbelager für den Freund zu ermitteln, an der Entdeckung dieser Stätte beinahe verzweifelten, war der Maler schon durch den Tod von allen Leiden erlöst worden. Der dritte Blutsturz hatte ihn hinweggerafft; die zu ihm Zurückkehrenden fanden ihn erstarrt vor seiner Staffelei sitzend, neben ihm auf dem Tische, auf dem er stützte, aufgeschlagen Shakespeares „Ende gut, alles gut“. Alle deutschen Künstler, welche in Rom anwesend waren, wurden durch den raschen Tod Haachs, der auf den 24. März 1842 fiel, tief ergriffen; sie steuerten das Ihrige dazu bei, die Leiche mit aller Würde an dem Denkmale des Cestius, dem Begräbnisplatze der akatholischen Christen, zu beerdigen. Ebenso große Teilnahme zollte jedermann, als die Kunde an den Rhein, an die heimatliche Elbe gedrungen war. Haach gehörte zu den wenigen unter den Sterblichen, denen es gelungen, keinen Feind zu haben. Gutmütigkeit und Bescheidenheit war in ihm in so hohem Grade gepaart, jede seiner edlen Geistesgaben so mit Anspruchslosigkeit durchdrungen, daß die Stimme des Neides selbst für ihn günstig ausfiel.“
Haachs künstlerische Bedeutung findet eine anerkennende Würdigung in Wiegmanns Buch: Die König!. Kunstakademie in Düsseldorf 1856. S. 199 u. f.: „Haach hatte sich vorzugs- weise die Darstellung biblischer Gegenstände zu seiner Aufgabe erwählt, obwohl es kaum zu bezweifeln ist, daß er in andern Sphären bei weitem glänzendere Resultate erlangt haben würde. Alle Arbeiten desselben wie auch seine Persönlichkeit selbst
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/44&oldid=- (Version vom 13.12.2024)