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ausgezeichnet. Damals entstand noch ein Gemälde, eine Scene aus Schillers Kabale und Liebe darstellend, welches in Ant- werpen angekauft wurde. Vier Jahre hatte er in Dresden ver- lebt; dann trieb es ihn zur Vertiefung seiner Studien in die Perne. Durch Empfehlungen der Dresdner Professoren an die berühmten Maler Direktor De Keyser und Professor Van Lerius in Antwerpen fand er Zutritt in die Akademie daselbst, die damals zu den vorzüglichsten Malerschulen Europas zählte. Die Arbeiten, welche Grundmann nach ernsten Studien daselbst ausstellte, erwarben ihm mehrere Male den zweiten Preis, da Ausländer den ersten Preis nicht erlangen konnten. Nach Ver- lauf von mehr als einem Jahre verließ er die Akademie und arbeitete wiederum selbständig; besonders malte er Kinderscenen, welche viel Beifall fanden. Größere Reisen durch Belgien und Holland füllten außerdem die Jahre 1868 und 1869 aus. Im Winter 1869 ging er nach Paris, wo er verschiedene Bilder aus dem Volksleben fertigte, die sämtlich in Paris verkauft wurden. Von besonderem Werte waren ihm für seine Arbeiten die Rat- schläge des Thomas Couture in Ecoucn. Kurz vor der Kriegs- erklärung 1870 folgte Grundmann einem Rufe der belgischen Künstler Godfried Guffens und Jan Swerts, um mit ihnen Wandmalereien im Stadthause zu Ypern zu übernehmen; diese stellten die Geschichte der Herzöge von Burgund dar. Mit den genannten Künstlern gemeinsam malte er dann in den Kirchen und in der Kathedrale zu St. Nicholas in Flandern und St. Georg in Antwerpen. Erst 1873 kam er wieder nach Deutschland zurück und ließ sich in Düsseldorf nieder. Dort malte er aus- schließlich Bilder aus dem holländischen Fischerleben, welche in Berlin, London und in Amerika Liebhaber fanden. Im Früh- jahr 1876 erhielt er von Boston den Auftrag, eine Kunst- akademie, welche in Verbindung mit dem Museum stehen solle, ins Leben zu rufen. Der Abschluß der Verhandlungen fand im Oktober statt, und schon anfang December reiste Grundmann nach Boston ab. Seine neue Stellung als Direktor der Akademie erforderte natürlich anfangs seine volle Thätigkeit, so daß er außer stände war, für sich zu arbeiten. Durch rastlose Mühe und Anstrengung gelang es ihm, die neu begründete Akademie zur ersten Kunstschule der Vereinigten Staaten zu erheben. Seine eigene künstlerische Thätigkeit in Amerika hat sich fast ausschließlich auf das Porträtfach beschränkt. Eines seiner be- rühmtesten Bilder ist das Benjamin Franklins, überlebensgroß ausgeführt. Es wurde 1884 von der Regierung angekauft und für den Sitzungssaal des Regierungsgebäudes in Boston bestimmt. Ein amerikanisches Blatt, Daily Advertiser, berichtet über das Bild

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Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/39&oldid=- (Version vom 13.12.2024)