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Lohgerbers Sohn, war Bildhauer und starb hier am 28. Juli im Jahre 1771. Karl Wilhelm Graf,30) geb. zu Broekwitz bei Meißen den 28. Februar 1830, besuchte von 1847—1850 die Dresdner Akademie, auf der er die Porträtmalerei studierte, lebte dann eine Zeitlang in Dresden und wirkt gegenwärtig als Zeichen- lehrer an den hiesigen städtischen Schulen. Karl Gottlieb Grahl,31 32) Malervorsteher an der Manufaktur, gest. am 19. Mai 1782. Friedrich Moritz Grösel, geb. den 22. Februar 1805 in Meißen. Sein Vater war Maler und später Aufseher über das Seilitzer Erdenwerk der Manufaktur. Er erhielt seine Aus- bildung als Porträtmaler auf der Dresdner Akademie und unter- nahm dann größere Reisen nach Italien. 1847 begab er sich nach Konstantinopel, wo er durch einen Brand alle seine fer- tigen Arbeiten verlor. In Smyrna lebte er über ein Jahr und fand einträgliche Beschäftigung. Als er auf der Rückreise nach Athen auf der Insel Syra wegen der Quarantäne verweilen mußte, beredeten ihn dortige Deutsche daselbst zu bleiben. Er folgte ihrem Rate und bat zehn Jahre in inniger Freund- schaft mit dem österreichischen Konsul von Hohn dort zuge- bracht. An Aufträgen fehlte es ihm nie, wie er den Verwandten in Meißen mitteilen konnte. Als ihm aber „das Alter wacker zu Leib rückte“, kehrte er im Jahre 1858 in die Heimat zurück und nahm zunächst seinen Aufenthalt in Dresden. Besonders in hohem Kreisen galt er als ein gesuchter Porträtmaler; zu- gleich war er gern gesehener Gast in vielen vornehmen Familien Sachsens und Norddeutschlands. 1872 zog er nach Niederfahre bei Meißen, wo er am 27. November 1879 starb. Emil Otto Grundmann33) ist den 4. Oktober 1844 zu Meißen geboren, wo sein Vater Fleischer war. Er besuchte die hiesige Bürgerschule, dann eine Zeitlang die Zeichenschule der Manufaktur und bezog im Jahre 1861 die Akademie in Dresden. Nach drei Jahren trat er in das Atelier des Galerie- direktors Prof. Hübner ein. Seine ersten selbständigen Arbeiten waren das Porträt seiner Mutter, dann das Bild seiner Schwester Marie und ein größeres Bild „Loreley“; alle diese Bilder wurden auf den Kunstausstellungen in Dresden durch silberne Medaillen 30) Eigene Mitteilung des Herrn Graf. 31) Totenbuch der Stadtkirche z. g. J. 32) Nach Mitteilungen des Herrn Stadtrat Fischer hier und nach Briefen Grösels an seine Verwandten. 33) Nach eigenen Mitteilungen des Herrn Direktor Grundmann und nach Auszügen aus den Zeitungen Boston Evening Transscript. Daily Advertiser. Boston Globe. Home Journal.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/38&oldid=- (Version vom 13.12.2024)