Antwerpen, Nach Dresden zurückgekehrt, zeichnete er einen Karton im Atelier seines Bruders, welchen er bei Schnorr von Carolsfeld als Bild ausführte; er nannte das Bild Friedensboten. Es war eine reiche, schöne, poetische Komposition mit Bezug auf den Friedenschluß nach dem französischen Kriege. Das Bild kam in den Besitz eines Amerikaners. Sehr viele seiner Kompositionen hat er dem zauberhaften Leben der Elfen und Nixen entnommen. Auch entstand noch in Dresden ein größeres Ölbild „Ödipus mit Antigone“. Von Dresden wurde er nach Friedland in Böhmen berufen, um die dortige Kapelle mit Bildern zu schmücken. Er hat dann lange Jahre in Böhmen und Ungarn gelebt und geschaffen; es entstanden daselbst eine große Anzahl von Altar- und Votivbildern. Mit besonderer Innigkeit und Schönheit hat er auch viele religiöse Werke illustriert. Seit fünf Jahren lebt er meistens in München. Gegenwärtig befindet er sich auf einer längeren Studienreise in Italien.
Johann Christoph Dietrich,[1] Zeichenmeister an der Manufaktur, gest. den 1. April 1779.
Ernst Friedrich Donat,[2] Sohn eines Fabrikanten an der Manufaktur, geb. den 18. Mai 1764, gest. als Malervorsteher den 14. März 1826.
Johann Friedrich Eberlein,[3] Bildhauer bei der Manufaktur, starb den 20. Juli 1749.
Johann Gottlieb Ehder[4] war der Sohn eines Steinmetzen in Leipzig, hatte die Bildhauerkunst erlernt und starb am 18. Oktober 1750 als Modelleur an der Manufaktur.
Karl Gottlob Ehrlich[5] stammte aus Torgau und kam 1763 von da als Malerlehrling an die Manufaktur. Ob er sich noch in Dresden als Landschaftsmaler ausgebildet hat, ist nicht bekannt. Er starb unverheiratet 55 Jahre alt als Zeichen meister an derselben am 13. Oktober 1799. Ehrlich gehört zu den bedeutenden Künstlern seiner Zeit; in den Künstlerlexicis ist er viel zu wenig gewürdigt worden. Von seinen zahlreichen Bildern in Gouache und Öl sind in Dresden und Meißen viele
- ↑ Totenbuch von St. Afra z. g. J.
- ↑ Taufregister der Stadtkirche 1764. nr. 65. Etat der Königl. Manufaktur 1812. Fol. 30. Totenbuch z. g. J.
- ↑ Totenbuch der Stadtkirche 1749. nr. 99.
- ↑ Trauregister der Stadtkirche 1739. S. 83. Totenbuch von St. Afra 1750.
- ↑ Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95. Hasche, Magazin der sächsischen Geschichte 1, 181. 4, 184. 7, 316. Füßli, Künstlerlexikon 1, 322. Nagler, Künstlerlexikon 4, 92. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J. Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften 18, 208.
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/35&oldid=- (Version vom 18.12.2024)