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Male gelaufen. Während vieler Sommermonate machte er sich wöchentlich ein- oder zweimal mit Tagesanbruch auf, nahm ein flüchtiges Frühstück von Brot und Wasser und lief die fünf Stunden am rechten Elbufer entlang nach Dresden, wo er sich bei guter Zeit an seinem Pult in der Galerie einfand, bis gegen fünf Uhr nachmittags zeichnete und dann flugs den Rücklauf über Brießnitz wieder antrat. Wie schaute er damals zu dem Landschaftsmaler Preller aus Weimar auf, als dieser neben ihm auf herzogliche Kosten eine der schönsten Landschaften von Ruisdael kopierte! Solche Kunstfertigkeit ging über alle seine Begriffe. Hatte er so viel Geld, so blieb er auch einige Tage in Dresden; dann nahm er den Mittagstisch bei einem Feuerwerker für einen Groschen und wiederum für einen Groschen schlief er auch bei diesem. Seinen Lebensunterhalt erwarb er sich dadurch, daß er in Meißen und der Umgebung Zeichenstunden gab. 1822 starb der Großvater. Crola bot sich nun die Gelegenheit, durch Anstellung an der Fürstenschule als Zeichenlehrer, sowie als Maler an der Manufaktur sein festes Brot sich zu verdienen. Sein rastloses Streben aber, ein höheres Ziel zu erreichen, drängte ihn aus den engen Verhältnissen, in denen er lebte, heraus. Nach mancherlei inneren Kämpfen gelangte er zu dem Entschluß, in Berlin bei der Artillerie als Freiwilliger einzutreten, da er den Plan hatte, Schlachtenmaler zu werden. Damit ihn die sächsische Regierung nicht reklamieren könne, änderte er damals seinen Namen Croll in Crola um, welche Änderung nach längeren Jahren auch gesetzliche Anerkennung fand. Sein abenteuerliches Begehren fand aber keine Berücksichtigung, und so wanderte er von Berlin zu Fuß wieder nach Meißen, indem er sich durch Guitarrespiel unterwegs die Zeche verdiente. 1825 siedelte er nach Dresden über, wo er sich seinen Lebensunterhalt und die Mittel zu Studienreisen in die sächsische Schweiz durch Malen von Dosen für einen Fabrikanten erwarb. Auf der ersten Reise besuchte er in Teplitz seinen Bruder, den er lange Jahre nicht gesehen hatte; derselbe hatte sich auch zum Künstler ausgebildet und malte damals für den König von Preußen Ansichten von Teplitz. Unter den Künstlern Dresdens nahmen sich besonders Dahl und Friedrich des talentvollen jungen Malers an, aber es dauerte länger als Jahresfrist, bevor seine Bilder einige Anerkennung fanden. Die Quelle seines bisherigen Lebensunterhaltes, das Dosenmalen, versagte endlich ganz, und es trat eine harte Zeit voller Entbehrungen ein, in die nur wenige Lichtblicke fielen. Einige zu jener Zeit gemalte Ansichten aus der Umgebung

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Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/20&oldid=- (Version vom 8.12.2024)