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auch nach Holland, Belgien und Frankreich. In Amsterdam wurden Professor Baisch und in Düsseldorf E. Dücker für seine fernere Entwickelung maßgebend. Er widmete sich hauptsächlich der Stimmungslandschaft; besonders ist es der Vorfrühling, den er mit feinem und sinnigem Verständnis für die Natur zur Darstellung bringt. Ludwig Pietsch nennt ihn geradezu „den Maler des Frühlings.“ Auf den Ausstellungen in Düsseldorf 1880 und in München 1883 fanden seine Bilder hervorragende Anerkennung. Auf der Londoner Ausstellung 1883 erhielt er die silberne Medaille. 1884 und 1885 beschickte er den Pariser Salon und die Ausstellung in Antwerpen, wo er beide male von der Kritik als namhafter Vertreter der deutschen Landschaftsmalerei rühmlichst hervorgehoben wurde. Desgleichen auf der internationalen Ausstellung in München 1885 und auf der Berliner akademischen Ausstellung 1887. Seine gegenwärtig auf der Eliteausstellung in Wien befindlichen Bilder fanden solchen Beifall, daß eines sofort zur Verlosung angekauft wurde, und daß sich die Münchner „Kunst für Alle“ das Recht erwarb, dieselben reproducieren zu dürfen. Von seinen zahlreichen Bildern sind viele in Privatbesitz, so des Großherzogs von Weimar: zwei Frühlingsbilder und eine Landschaft „Nach dem Regen,“ des Hofopernsängers Schott in Weimar: Ansicht der Wartburg (Ehrengabe des Großherzogs) u. a. in Weimar, Amsterdam und Hamburg. Zur Verlosung wurden von folgenden Kunstausstellungen angekauft 1880 zu Düsseldorf eine Winterlandschaft, 1882 zu Halle „Nach dem Regen,“ 1883 zu München eine Frühlings- und Winterlandschaft, 1886 zu Berlin eine mecklenburgische Landschaft und 1888 zu Wien „Letzter Schnee.“ Gegenwärtig lebt Baum in Dresden.

Johann Gottlieb Beger,[1] aus der Familie eines Weißbäckers hier, 1742 Kunstmaler an der Manufaktur.

Gottlob Sigmund Birkner (Bürkner),[2] Sohn des ThorSchreibers bei der Generalacciseeinnahme hier, Kunstmaler und nach 1757 auch Vorgesetzter der Porzellanmaler, starb als solcher am 16. April 1771.

Johann Christian August Birnbaum[3] stammte aus Dresden und wurde 1743 in die Manufaktur als Malerlehrling aufgenommen. Später wurde er Malervorsteher und starb als Pensionär am 6. Mai 1807, 77 Jahre alt.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/14&oldid=- (Version vom 12.12.2024)
  1. Trauregister der Stadtkirche 1742. S 159.
  2. Trauregister der Stadtkirche 1735. S. 450. Totenbuch derselben z. g. J.
  3. Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J.