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boren. Weiter wird er in den Kirchenbüchern nicht genannt. Vermutlich ist er nicht zu lange nachher nach Dresden gezogen, sicher vor der Anstellung Fehlings und Hofmanns als Zeichenlehrer an der Manufaktur. - Weitere Nachforschungen in den Akten der Beutlerinnung zu Dresden, welche mir durch Herrn Ratsarchivar Dr. Richter zugänglich gemacht wurden, haben mir ergeben, daß Lippert wohl unzweifelhaft ein geborner Dresdner ist. Sein Vater Florian Lippert, aus Liegnitz gebürtig, kam 1689 als Geselle nach Dresden und meldete sich 1690 zum Meisterrechte bei dem dortigen Beutlerhandwerk. 1698 wurde er, nachdem er seine Jahre gearbeitet hatte, aufgenommen. Nach obigem Eintrag im Meißner Kirchenbuch ist er vor 1726 als Hofbeutler in Dresden gestorben. Es ist nun sehr unwahrscheinlich, daß er im Jahre 1702, in welchem sein Sohn hier geboren sein soll, in Meißen gewohnt habe, ganz abgesehen davon, daß sich sein Name dann in den Handwerkssachen des hiesigen Stadtarchivs finden müßte. Der Sohn zog erst nach seinem Tode mit seiner Familie nach Dresden und es ist begreiflich, daß derselbe später dort für einen Meißner gehalten wurde, so in gedruckten Werken meines Wissens zuerst von Daßdorf 1782, dem alle andern Angaben folgen. Das Taufregister der Kirche von Neustadt-Dresden, wo auf der Königsstraße an seinem Wohnhause eine Tafel angebracht ist, enthält allerdings beim Jahre 1702 seinen Namen nicht. Das würde aber kein Gegenbeweis sein, da der Vater Lipperts in der heutigen Altstadt gewohnt haben wird, bei welcher die Kirchenbücher der Frauenparochie, weil erst aus späterer Zeit, nicht in Betracht kommen können, diejenigen der Kreuzparochie aber 1760 verbrannt sind.

Schließlich ist es mir noch eine angenehme Pflicht, für die vielfachen gefälligen Unterstützungen in dieser Arbeit, die ich im Königl. Kupferstichkabinet zu Dresden, bei Herrn Finanzrat Raithel, dem Direktor der Königl. Manufaktur, bei dem Herrn Galerieinspektor Müller und dem Herrn Ratsarchivar Dr. Richter in Dresden, bei den Verwandten der verstorbenen Künstler, unter denen ich Herrn Professor Crola in Düsseldorf besonders verpflichtet bin, wie auch bei den noch lebenden Künstlern bereitwilligst gefunden habe, meinen Dank zu sagen.

Emmerich Andresen[1]wurde am 20. Februar 1843 zu Ütersen in Holstein geboren. Sein Vater war Rektor der Stadtschule daselbst. Bei dessen Tode 1849 war es für die Mutter

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/10&oldid=- (Version vom 18.12.2024)
  1. Nach eigenen Mitteilungen des Künstlers. Beilage zu den Itzehoer Nachrichten nr. 2 vom 6. Januar 1880.