Seite:Laster der Unzucht (Oest) 197.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

worauf man beinahe alles einschränkt, reichen nicht hin, sie vor den vielen Versuchungen zu schützen, die hier ihrer Unschuld drohen. Etwas von dem vorhergenannten müßen sie nothwendig wißen, um sich eine einsame Stunde damit auszufüllen. Jeder Mensch sehnt sich nach aufheiternden Vergnügungen, und wie wenige Jünglinge werden mit den Quellen bekannt gemacht, woraus sie unschuldige Vergnügungen schöpfen können? Ist es ein Wunder, wenn sie aus der allerunlautersten Quelle schöpfen? In und um sich herum so viele Lockungen zur Unkeuschheit und nirgends ein sicherer Zufluchtsort. Wer kann ohne Schaudern an unsere Akademien denken, wo so mancher geschändete Jüngling umherschleicht? In so vielen Hörsälen wird Selbstschwächung unbemerkt getrieben. So mancher schändet sich auf seinem einsamen Zimmer. So mancher verschwendet seine Kräfte und Gesundheit in den Armen einer feilen Dirne. *)


*) Ein Ungenannter warf im deutschen Museo, Julius 1777[1], die Frage auf, ob es nicht möglich sey, die Sittlichkeit auf Akademien zu verbessern, und erzählt dabei einen sehr traurigen Fall. Er richtet seine Frage an die Großen und Angesehenen – an die Aufseher der Akademien. Vieles könnten die nun wol

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe „Etwas von Universitäten“ von „N. R.“, in: Deutsches Museum, 2. Bd. 1777, S. 77–79 (UB Bielefeld)
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_197.jpg&oldid=- (Version vom 27.7.2017)