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Hieher gehört ebenfalls die Gewohnheit, eine oder beide Hände beim Sitzen zwischen die Lenden einzuklemmen. Viele Knaben thun dies, wenn sie beim ermüdenden Buche sitzen und sehnsuchtsvoll auf die Stunde ihrer Erlösung warten.

Hieher gehört bei Mädchen besonders das Ueberschlagen der Schenkel beim Sitzen. Eine Lage, die allein hinreichend ist, die Selbstschwächung unmerklich zu treiben.

Hieher gehört ferner alles Reiben an scharfen Ecken und Spitzen; das Reiten auf Stecken, das für Mädchen, die es oft den Knaben zu Gefallen mitmachen, ganz besonders gefährlich ist, weil sie doch selten das Interesse der Knaben dabei finden, auch eine unmittelbare Berührung der Geschlechtstheile so leicht möglich ist. *) Knaben kann es auch leicht gefährlich werden,


*) Ein bekannter Jugendfreund widerräth in einer Schrift, die über mein Lob und meinen Tadel erhaben ist, auch das Reiten auf ordentlichen Pferden bis zu einem gewissen Alter, aus Besorgnis einer gefährlichen Reibung der Zeugungstheile. Wenn Erfahrungen da sind, daß Reiten in dieser Hinsicht geschadet habe; so habe ich nichts dagegen anzuführen. Wahrscheinlich ist es aber nicht; denn einmal ist die ordentliche Lage, wenn man zu Pferde
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Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_106.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)