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Gedenkt man sich überhaupt nur den starken Trieb, der in der menschlichen Natur liegt, und von dessen Misbrauch hier die Rede ist, und die vielfachen Gelegenheiten und Veranlaßungen in der Welt, ihn zu reizen und zu befriedigen, so kann man es sich leicht begreiflich machen, daß kein Laster so allgemein herrschend ist, als Unkeuschheit, und daß dies aller Wahrscheinlichkeit nach das erste seyn werde, worauf eine nicht sorgfältig erzogene Jugend, sobald sie sich im Besitz einer völligen Freiheit sieht, gerathen wird. Man braucht dazu nicht viele Erfahrungen gehabt zu haben, wenn man nur je auf sich selbst acht gegeben hat.


3.
Gefahr und schädliche Folgen desselben.

Von der Gefahr und den schädlichen Folgen dieses Lasters wird man durch einiges vernünftiges Nachdenken sich auch leicht überzeugen können.

Man bedenke nur erstlich, wie wenig dauerhafte Freuden der auf der Welt haben muß, der sich einer Leidenschaft bis zur Ausschweifung überläßt. Er mag sich in den Augenblicken des sinnlichen Genusses noch so glücklich fühlen, so sind

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_016.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)