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unter dem Wust unnützer Kloster-Bücher gefunden und der Abgabe an die Hofbibliothek werth erachtet“.

21) Die Bibliothek des Hochstiftes Speier in Bruchsal wurde 1804 einverleibt; die hierzu nothwendigen baulichen Veränderungen waren am 28. Mai dieses Jahres beendet. Die Zahl der eingestellten Bände betrug 5435, was sich aus dem Standortsverzeichnisse noch ersehen lässt.

22) Die ritterschaftliche Kraichgauische Bibliothek zu Heilbronn lieferte 190 Nummern am 9. December 1807.

23) Die ritterschaftliche Ortenauische Bibliothek zu Offenburg lieferte 1807–8 32 Nummern, denen noch „Ueberreste“ folgten; von letzteren wurden 31 Bände aufgestellt.

24) Aus der Regierungsbibliothek zu Meersburg wurden 96 Nummern verlangt; bei der Ablieferung 1812 stellten sich Defecte heraus. Vor 1806 hatte aber schon Hofrath Gmelin 19 „von Mörsburg mitgebrachte“ werthvolle Bücher „zur Kurfürstlichen Bibliothek“ abgegeben.

25) Aus der ehemaligen bischöflichen Bibliothek zu Meersburg wurden „vermöge höchstem Auftrag des G. H. Ministerium des Innern vom 18. Januar” (1822) an die Hofbibliothek 339 Werke eingesendet.

26–27) Aus Güntersthal und Freiburg sind Handschriften ohne ausdrücklichen Nachweis eingelaufen.

1807–1808 wurden die Drucksachen aus den Baden-Durlachischen und Baden-Badischen Comitialacten durch Legationsrath Bauriedel in Regensburg ausgehoben und nach getroffener Auswahl der Hofbibliothek eingesendet.

1810 schenkte der Herr Markgraf Friedrich „nach vorheriger kleiner Auswahl zum eigenen Gebrauch die Ihm von Seiner Frau Mutter (Caroline Louise † 1783) zugefallene Bibliothek“. Die reservirten Bücher, welche in den Räumen der Hofbibliothek deponirt waren, sind am 26. April 1829 abgegeben worden.

1812 lässt das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 12 werthvolle Werke aus dem Degen’schen Verlag in Wien für 768 Gulden ankaufen.

1825–68 wurde je ein Pflichtexemplar der im Grossherzogthum verlegten Druckschriften an die Hofbibliothek abgegeben.

1834 schenkt die Steuerdirection 69 Bände Zeitschriften.

1835 wird die bedeutende Handbibliothek des Naturalienkabinets (560 Werke), welche von der Markgräfin Caroline Louise gestiftet worden war, der Hofbibliothek zugewiesen. Die Einverleibung erfolgte 1837.

1836 schenkte die englische Record-Commission „57 Bände in Folio und 13 Octavbände der auf öffentliche Kosten herausgegebenen Documente“, und in demselben Jahre empfing die Hofbibliothek „von Seiner Königlichen Hoheit, dem Grossherzog Leopold die aus der Handbibliothek Seines höchstsel. Herrn Vaters noch vorhandenen militärischen Bücher, Charten und Plane“.

1838 schätzt Molter den Bestand auf 70000 Bände[1] gedruckter


  1. „über 70000 Bände“ nimmt Hartleben schon im Jahre 1815 an (Statistisches Gemälde [17] der Residenzstadt Carlsruhe S. 247.). Alle solche Angaben, die nicht auf einer vorgenommenen Zählung beruhen, sind erfahrungsmässig werthlos.