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Indem ein Priester die Liturgie verrichtet und bey jeder Reihe die dabey gewöhnliche Collecte wiederholet.

Siehe Vorstellung. N. XIII.

Auf eben die Weise geschieht es vor oder nachher an den Schwestern von Aeltestinnen und Diaconissen ihres Geschlechts, in Beyseyn eines Priesters, der die Liturgie hält.


§. XXXIV.
Liebes-Mahle. Siehe Vorstellung. N. XIV.

Ausserdem halten die Brüder auch bey verschiedenen Gelegenheiten Agapen oder Liebes Mahle nach dem Exempel der ersten Kirche. Dieselben sind in der That nichts anders, als sehr mäßige Mahlzeiten, die mehr zum frölich und voll Geistes werden, als sich zu sättigen, gemeint sind, und wegen der weitläufigen Freundschaft der Kinder GOttes, nur grösser und weitläufiger als die gewöhnliche Familien Mahlzeiten sind. Und damit sie weder in eine unanständige Sparsamkeit, noch ärgerliche Verschwendung degeneriren können: so hat man nicht nur die Art der Speise und des Tranks, nemlich Brod und Thee, vorgeschrieben; sondern in regulirten Gemeinen werden die Brödgen mit besondern Fleis dazu gebacken, daß es sich von anderm Brod unterscheidet. Es sind aber

1.) Liebes-Mahle aus Anlaß verschiedener Gelegenheiten, die Weiter keine gesetzte Zeit haben.

2.) Haus-Liebes-Mahle, wenn ein Haus-Herr, der ein grosses Hauswesen hat, um den Bedienten einmal einige Feyer-Stunden zu gönnen, es in die Wege richtet, daß er mit seinem Hause manchen Tag, z. E. Sabbaths oder Sontags, einmal am Tage nicht ordentlich speiset, sondern mit allen zugleich Agapen hält.

3.) Fest- und Kirchen-Liebes-Mahle, z. E. am Grünen Donnerstag, Char-Freytag, grossen Sabbath, an Gedächtniß-Tagen, und vor oder nach dem heiligen Abendmahle. Bey den Lezten hatte man sonst Wein und Wasser: Weil aber gewisse Personen aus andern Kirchen, diese Agapen vor das heilige Abendmahl