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gegebene Stimmung behalten und weder sinken noch in die Höhe gehen. Es ist übrigens gut, wenn die Stimmung, im Falle man sie hinauf setzen müßte, immer etwas höher, und im Falle sie herunter gesetzt werden sollte, etwas tiefer annommen wird, weil sie sich während des Stimmens doch immer wieder ihrer vorigen Höhe um etwas nähert.

Daß bei der Stimmung auf die Temperatur des Zimmers oder Saales, in welchem das Clavier steht, so viel ankommt, ist oben hinlänglich gezeigt worden. Es folgt daraus, daß das Local zur Zeit der Stimmung schon diejenige Wärme haben, und daß diese Wärme auch schon in den Körper und die Saiten des Instruments eingedrungen seyn muß, die zur Zeit des Gebrauchs desselben Statt findet. Wollte man z. B. ein Forte Piano, das in einem kalten Saale steht, stimmen, und es dann in dem geheitzten Saale beim Conzerte gebrauchen, so würde man dasselbe unfehlbar wieder verstimmt finden. Eben so würde ein Clavier, das in einem warmen Zimmer gestanden und dort gestimmt worden, wenn es in einen etwas kälteren Saal gebracht würde um dort gebraucht zu werden, seine Stimmung verlieren. Man lasse daher ein Forte-Piano, auf welchem Concert gespielt werden soll, überhaupt, besonders aber des Winters, so kurz als möglich vor dem Gebrauche, und in demselben Local, in welchem es gebraucht werden soll, stimmen.

Die Saiten müssen bei der Stimmung stark angeschlagen werden, damit man sowohl von der Haltung der Stimmung, als der Saite überhaupt, bei starkem Anschlage des Spielers