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452) Die Säc. Ausgabe liest hier 31° 48′ abweichend von den alten Ausgaben, welche 31° 47′ haben, ohne dass darüber etwas bemerkt ist. Die Berechnung dieses Winkels gestaltet sich offenbar so:

= 33° 46′
davon ab = = 01° 59′ vergl. Anm. 451)
bleibt = 31° 47′


453) Bernhard Walther war zu Nürnberg 1430 geboren. Nach Regiomontan’s Tode kaufte er dessen hinterlassene Bücher und Manuscripte, und setzte dessen Beobachtungen fort. Er hatte zwar Lateinisch und Griechisch getrieben, fühlte aber, dass ihm in der letzteren Sprache noch Manches fehle, um die vielen griechischen Manuscripte aus Regiomontan’s Nachlassenschaft zu verstehen. Deshalb schaffte er sich ein geschriebenes Lexicon an, welches noch auf der Nürnberger Stadtbibliothek vorhanden ist, unter dem Titel: Onomasticum graecum, cura et expensis Bernhardi Waltheri. A. 1496. — Nach Doppelmeyer’s Berichte war mit Walther’s Bereitwilligkeit, Regiomontan’s Werke herauszugeben, dem damaligen Publicum wenig gedient, weshalb er dieselben weder bekannt machte, noch sonst mittheilte. Bei Verbesserung der nürnberger grossen Uhr 1488 ist Walther betheiligt gewesen. Er bemerkte auch, dass die Refraction bei Sternen, nahe am Horizonte, beträchtlich sei; indessen hatten schon Alhazen, Vitello und Baco die astronomische Strahlenbrechung gekannt. Walther starb 1504. Er empfahl seine und Regiomontan’s gelehrte Nachlassenschaft den Erben und deren Vormündern, die aber als Ungelehrte wenig darauf achteten, Manches veräusserten, und nur durch den Magistrat Nürnberg’s wurde noch einiges gerettet. Vergl. Ptolem. Geogr, v. Werner § 11. In dem Werke: Uranies Noricae basis astronomica, sive rationes motus annui, ex observationibus in solem hoc nostro et seculo ab hinc tertio Norimbergae habitis a Johanne Philippo a Wurzelbau. Norimb. 1709, sind Walther’s und Wurzelbau’s Beobachtungen enthalten. Auf dem Titelkupfer befindet sich eine Abbildung der Ptolemäischen Regeln, wie Walther sie zu Beobachtungen der Zenithdistanzen der Sonne 1475 gebraucht hat. Vergl. Gesch. d. Math. von A. G. Kästner Bd. II. Göttingen 1797, pag. 324 bis 326.


454) Die Säc. Ausg liest hier allein richtig Capricorni, während alle übrigen Ausgaben Aquarii haben.


455) Alle Ausgaben lesen hier statt , wie es dem Sinne nach heissen muss[WS 1].


456)

Da der Winkel = 049° 08′
= 015° 45
so folgt, dass = 064° 53′ dies von
360° abgezogen
giebt 295° 07′ als wahre parallactische Anomalie
dazu der Winkel = 002° 30′
giebt 297° 37′ als mittlere parallactische Anomalie.


457) Die Säc. Ausg liest hier partium CXLVI scrupulorum V, also 146° 5′, während die alten Ausgaben 256° 5′ haben, und über diese abweichende Lesart ist nichts bemerkt. Nun hat aber die Säc. Ausg. pag. 390 lin. 23, mit den alten Ausgaben übereinstimmend, die mittlere

parallactische Bewegung bei dieser zweiten Beobachtung = 253° 38′
dazu die hier gefundene Prosthaphärese = 002° 27′
giebt 256° 05′, wie in den alten Ausgeben,

folglich ist die abweichende Lesart der Säc. Ausg. nur ein Druckfehler, indem es heissen musste partium CCLVI statt CXLVI.


458)

Die alten Ausgaben lesen hier = 10000 : 4535,
die Säcular Ausgabe dagegen = 01000 : 0455,

über diese abweichende Lesart findet sich unter den Bemerkungen der Säcular Ausgabe nichts verzeichnet.

Nun ist aber nach dem Vorangehenden der Winkel = 058° 29′
Winkel = 2 = 116° 58′
folglich Winkel = 063° 02′,

hiernach ist = 9.65655 — 10, und daraus folgt, dass

wenn = 001. = 0,45347
oder = 10000 = 4534,7, wofür die alten Ausg. 4535 lesen
oder = 1000 = 453,47, wofür die Säc. Ausg. 455 liest.

Das nun Folgende hat die Säc. Ausg. mit den alten Ausgaben übereinstimmend, wo nämlich behauptet wird, dass wenn = 190 würde, = 85 werden müsste. Berechnet man dies aber nach dem durch den gegebenen Winkel = 63° 2′ gegebenen Verhältnisse, so erhält man

wenn = 190, so ist = 86,1593

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: mnss