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Capitel 15.
Ueber den Planeten Mars.

Nun haben wir die Bewegungen des Mars zu untersuchen, indem wir drei alte Oppositionen vornehmen, und mit denselben die auch schon damals stattfindende Bewegung der Erde verbinden. Von denen, welche Ptolemäus[1] überliefert hat, war die erste im Jahre 15 Hadrians den 26sten des 5ten ägyptischen Monats Tybi, eine Aequinoctialstunde nach der folgenden Mitternacht, und, wie er sagt, stand Mars in 21° der Zwillinge, in Bezug auf die Fixsternsphäre aber in 74° 20′[2]. Die zweite Beobachtung zeichnete er im Jahre 19 Hadrians am 6ten Tage des 8ten ägyptischen Monats Pharmuthi 3 Stunden vor der folgenden Mitternacht auf, und zwar in 28° 50′ des Löwen, in Bezug auf die Fixsternsphäre aber in 142° 10′. Die dritte war im 2ten Jahre des Antoninus am 12ten Tage des 11ten ägyptischen Monats Epiphi 2 Aequinoctial-Stunden vor der folgenden Mitternacht, in 2° 34′ des Schützen, in Bezug auf die Fixsternsphäre aber in 235° 54′. Es liegen also zwischen der ersten und zweiten 4 ägyptische Jahre 69 Tage 20 Stunden oder 50I, und die erscheinende Bewegung des Planeten betrug während dem, ausser den ganzen Umläufen, 67° 50′. Zwischen der zweiten und dritten Opposition sind es 4 Jahre 96 Tage 1 Stunde, oder 2I 30II, und die erscheinende Bewegung des Planeten ist 93° 44′. Die mittlere Bewegung war aber im ersten Zeitraume, ausser den ganzen Umläufen, 81° 44′; im zweiten 95° 28′. Den ganzen Abstand der Mittelpunkte fand er zu 12 solcher Theile, von denen der Radius des excentrischen Kreises 60 enthält; wird Letzterer aber zu 10000 angenommen: so sind es 2000. In mittlerer Bewegung lagen zwischen der ersten Opposition und der grössten Abside 41° 33′, zwischen der zweiten und der grössten Abside 40° 11′ und zwischen der dritten und der kleinsten Abside 44° 21′. Nach unserer Annahme aber von gleichmässigen Bewegungen, liegen zwischen den Mittelpunkten des excentrischen Kreises und der Erdbahn, drei Viertel von jenen 2000, also 1500, und das noch übrige Viertel, gleich 500, ist der Halbmesser des Epicykels. Hiernach werde der excentrische Kreis construirt, sein Mittelpunkt sei , der Durchmesser durch beide Absiden , in diesem liege der Mittelpunkt der Erdbahn, und es seien der Reihe nach die Punkte der beobachteten Oppositionen: , und . Der Bogen sei gleich 41° 33′[3], gleich 40° 11′ und gleich 44° 21′. Um die einzelnen Punkte , und werden die Epicykel construirt, deren Radien ein Drittel des Abstandes betragen, und die Linien , und gezogen; in den Epicykeln aber werden , und so gezogen, dass die Winkel , und , den Winkeln , und gleich sind. Da nun in dem Dreiecke der Winkel gleich 138° 27′[4], gemäss dem Winkel , und die beiden Seiten und , nämlich gleich 1500, wenn gleich 10000, gegeben sind, so folgt daraus die dritte Seite gleich 11172 derselben Theile, und der Winkel gleich 5° 7′; der ganze Winkel

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [55] 404) Diese Beobachtungen finden sich im Almagest X. 7.
  2. [55] 405) Die Oerter des Mars bei diesen drei Beobachtungen, ergeben sich so
    1, 21° ♊︎ = 081° 00′ davon geht die Präcession der Nachtgleichen mit 6° 40′ ab, bleibt 74° 20′
    2, 28° 50′ ♌︎ = 148° 50′ 6° 40′ = 142° 10′
    3, 02° 34′ ♐︎ = 242° 34′ 6° 40′ = 235° 54′.
  3. [55] 406) Die Säc. Ausg. hat mit der Baseler Ausg. hier zwar 34′ statt 33′, da aber in der Säc. Ausg. pag. 354 lin. 27 dieselbe Angabe mit 33′, wie in den alten Ausgaben, sich findet, und in den Bemerkungen keine Abweichung in der Lesart notirt ist, so ist wahrscheinlich 34′ ein Druckfehler. Vergl. auch die Anm. 409)
  4. [55] 407) Vergl. Addenda & corrigenda der Säc. Ausg. pag. 492. 2. ad pag. 355. vers. 22. wo 26′ als Zusatz zu den 138° des Textes angegeben wird, da aber der Winkel = 41° 33′ so ist sein Supplement = 138° 27′.