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zwischen der wahren und scheinbaren Conjunction. Wird diese im östlichen Quadranten der Ekliptik von der wahren Zeit der Conjunction abgezogen, im westlichen zu derselben addirt (denn hier geht die scheinbare Conjunction der wahren voraus, dort folgt sie ihr nach), so erhält man die verlangte Zeit der erscheinenden Conjunction. Für diese Zeit berechnen wir nun, durch die dargelegte Parallaxe der Sonne, die scheinbare Breite des Mondes von der Sonne, oder den Abstand der Mittelpunkte der Sonne und des Mondes bei der scheinbaren Conjunction. Ist diese Breite grösser als die halbe Summe der Durchmesser von Sonne und Mond, so tritt keine Sonnenfinsterniss ein; ist sie aber kleiner, so ereignet sich eine solche. Und hieraus ergiebt sich, dass, wenn der Mond zur Zeit der wahren Conjunction keine Längenparallaxe hat, die scheinbare mit der wahren Conjunction zusammenfällt. Dies geschieht im 90sten Grade der Ekliptik von Osten oder Westen genommen.

Capitel 31.
Wie gross eine Sonnen- oder Mondfinsterniss wird.

Nachdem wir eine Sonnen- oder Mondfinsterniss erkannt haben, finden wir leicht, wie gross dieselbe sein wird; bei der Sonne nämlich aus dem erscheinenden Breitenunterschiede, welcher zur Zeit der scheinbaren Conjunction zwischen Sonne und Mond besteht. Denn wenn wir denselben von der halben Summe der Sonnen- und Monddurchmesser abziehen, so erhalten wir als Rest dasjenige, was von der Sonne, im Durchmesser gerechnet, verfinstert wird. Multipliciren wir dies mit 12, und dividiren das Product durch den Sonnendurchmesser, so erhalten wir die Anzahl der verfinsterten Zolle. Wenn zwischen Sonne und Mond kein Breitenunterschied besteht, so wird die Sonne total oder so viel verfinstert, als der Mond bedecken kann. Ungefähr ebenso verfahren wir bei der Mondfinsterniss, nur dass wir an Stelle des scheinbaren Breitenunterschiedes, die einfache Breite anwenden. Nachdem dieselbe von der halben Summe des Schatten- und Monddurchmessers abgezogen worden ist, bleibt als Rest der verfinsterte Theil des Mondes; wenn nämlich die Breite des Mondes nicht kleiner ist, als der Quotient aus dem Durchmesser des Mondes durch die halbe Summe der Durchmesser; denn alsdann wird der Mond total verfinstert; und eine kleinere Breite ergiebt noch dazu irgend eine Dauer der Finsterniss, welche dann am grössten sein wird, wenn die Breite Null ist, was, wie ich glaube, bei einiger Ueberlegung vollkommen klar sein wird. Wenn wir aber bei einer partialen Mondfinsterniss den verfinsterten Theil mit 12 multipliciren, und das Product durch den Durchmesser des Mondes dividiren, so erhalten wir die Anzahl der verfinsterten Zolle, ganz so wie bei der Sonnenfinsterniss gesagt ist.