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Capitel 16.
Wie man die Parallaxen des Mondes erhält.[1]

Durch dieses Instrument erhielt, wie gesagt, Ptolemäus die grösste Breite des Mondes zu 5°. Hierauf wandte er sich zur Bestimmung der Parallaxe desselben, und sagt, dass er dieselbe in Alexandrien zu 1° 7′ gefunden habe, während die Sonne in 5° 28′ der Waage stand, die mittlere Distanz des Mondes und der Sonne 78° 13′, die gleichmässige Anomalie 262° 20′, die Bewegung der Breite 354° 40′, die zu addirende Prosthaphärese 7° 26′ und folglich der Ort des Mondes in 3° 9′ des Steinbocks war. Die gleichmässige Bewegung der Breite betrug 2° 6′, die nördliche Breite des Mondes 4° 59′, seine Declination vom Aequator 23° 49′, die Breite von Alexandrien 30° 58′. Es stand aber, wie er sagt, der Mond ungefähr im Meridiane und, nach der Beobachtung durch das Instrument, 50° 55′ vom Zenith, d. h. um 1° 7′ mehr als die Rechnung ergab. Hieraus beweist er, nach der Ansicht der Alten vom excentrischen Kreise und dem Epicykel, dass der Abstand des Mondes vom Mittelpunkte der Erde 3945/60 solcher Theile betrug, von denen der Erdhalbmesser einen darstellt, — und folgert weiter aus der Bewegung derselben Kreise, dass die grösste Entfernung des Mondes von der Erde, welche, wie man behauptet, im Apogeum des Epicykels beim Neu- und Vollmonde eintritt, 64⅙ derselben Theile, — die kleinste aber, welche bei den Quadraturen der Mondviertel und im Perigeum des Epicykels stattfinde, 3333/60 solcher Theile betrage. Hieraus ermittelte er auch die Parallaxen, welche bei 90° vom Zenith eintreten, und zwar die kleinste zu 53′ 34″, die grösste zu 1° 43′, wie man dies weiter aus dem ersehen kann, was er hierüber entwickelt hat. Es ist aber für den, der sehen will, schon von vornherein klar, dass sich dies weit anders verhält, wie wir uns vielfältig überzeugt haben. Zwei Beobachtungen wollen wir aber wieder besonders untersuchen, aus denen hervorgeht, dass unsere Annahmen über den Mond um so gewisser sind als jene, je mehr dieselben mit den Erscheinungen übereinstimmen, und keinerlei Zweifel übrig lassen. Im Jahre Christi 1522 den 27sten September nach Ablauf von 5⅔ gleichmässigen Stunden, Nachmittags bei Sonnenuntergänge fanden wir nämlich zu Frauenburg durch das parallactische Instrument den Abstand des Mittelpunktes des Mondes vom Zenith im Meridiane zu 82° 50′. Es waren mithin vom Anfange der Jahre Christi bis zu dieser Stunde 1522 ägyptische Jahre 284 Tage 17⅔ Stunden scheinbarer Zeit, also 17 Stunden 34 Minuten gleichmässiger Zeit verflossen. Nach der Rechnung war daher der scheinbare Ort der Sonne in 13° 29′ der Waage, die gleichmässige Bewegung des Mondes von der Sonne 87° 6′, die gleichmässige Anomalie 357° 39′, die wahre 358° 40′, die zu addirende Prosthaphärese 7′. Also war der wahre Ort des Mondes in 12° 33′ des Steinbocks. Die mittlere Bewegung der Breite von der nördlichen Grenze betrug 197° 1′, die wahre 197° 8′, die südliche Breite des Mondes 4° 47′, die Declination vom Aequator 27° 41′, die Breite unsres

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [46] 322) Almagest V. 13.