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wieder los. Da sprachen sie zu ihm „vorm Dorfe hat der Pfarrer Rüben auf dem Feld, geh hin und rupf uns Rüben.“ Catherlieschen gieng hin aufs Land, und fieng an zu rupfen, war aber so faul, und hob sich nicht in die Höhe. Da kam ein Mann vorbei, sahs, und stand still, und dachte, das wäre der Teufel, der so in den Rüben wühlte. Lief fort ins Dorf zum Pfarrer, und sprach „Herr Pfarrer, in eurem Rübenland ist der Teufel und rupft.“ „Ach Gott,“ antwortete der Pfarrer, „ich habe einen lahmen Fuß, ich kann nicht hinaus, und ihn wegbannen.“ Sprach der Mann „so will ich euch hockeln,“ und hockelte ihn hinaus. Und wie sie bei das Land kamen, machte sich das Catherlieschen auf, und reckte sich in die Höhe. „Ach, der Teufel!“ rief der Pfarrer, und beide eilten fort, und der Pfarrer konnte vor großer Angst mit seinem lahmen Fuße gerader laufen, als der Mann, der ihn gehockelt hatte, mit seinen gesunden Beinen.

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1843). Göttingen 1843, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1843_I_361.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)