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und ward viel größer als sonst wohl eine Laus wird, ja am Ende so groß wie ein Kalb. Als sie gestorben war, ließ ihr die Königstochter das Fell abziehen, gerben und zubereiten und sich ein Kleid daraus machen. Kam nun ein Freier, so gab sie ihm auf zu rathen von welchem Thier das Fell wäre, das sie zum Kleid trage. Da aber keiner so glücklich war es herauszubringen, so mußten sie nach einander wieder abziehen. Endlich aber kam einer doch hinter das Geheimnis.

Ohne Zweifel aus einem Märchen das mit dem ital. vom Floh im Pentamerone (1, 5) verwandt ist.


3.
Der starke Hans.

Der starke Hans kommt zum Teufel in die Hölle und will ihm dienen, da sieht er die Töpfe beim Feuer stehen, worin die Seelen stecken. Mitleidig hebt er die Deckel auf und erlöst sie; worauf ihn der Teufel wegjagt. Zu vergleichen ist die deutsche Sage Nr. 52.


4.
Der gestiefelte Kater.

Das Märchen wird gewöhnlich nach Perraults französischer Darstellung erzählt, doch hat sich bei den Siebenbürger Sachsen eine eigenthümliche und gute Überlieferung (in Haltrichs handschriftlicher Sammlung Nr. 13) davon erhalten, der Federkönig. Auch kommt in einem östreichischen Volkslied (bei Schottky und Zischka S. 12) die Idee vor,

hop, hop, Heserlmann,
unsre Katz hat Schtiferln an,
rennt damid af Hollabrun[1],
findt a Kindl in de Sunn.
wiä soll’s hoaßen?
Kitzl oda Goaßl.


  1. Marktflecken in Unteröstreich.
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Göttingen 1850, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)