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se de beiden Broer, de sik de halve Welt durchsöcht hadden. Se gieng tosammen bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in’t Gesicht, da word et ’n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören, un drog se alle över’t Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern awerst gingen alle na den olen Fisker, un alle wören froh dat se sik wier funnen hadden, den Vügel awerst hüngen se an der Wand.

De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten, un nam ’n Flitzebogen un gink up de Jagd. Wie he möe was, nam he sine Flötepipen un mackte ’n Stücksken. De Künig awerst wör auck up de Jagd un hörde dat, da gieng he hin, un wie he den Jungen drap, so sehde he „we hett die verlöwt hier to jagen?“ „O, neimes (niemand).“ „Wen hörst du dann to?“ „Ik bin den Fisker sin Suhn.“ „De hett ja keine Kinner.“ „Wenn du’t nig glöwen wust, so kum mit.“ Dat dehe de Künig un frog den Fisker, de vertälle ün alles, un dat Vügelken an der Wand fing an to singen

„de Möhme (Mutter) sitt allein,
wol in dat Kerkerlein.
o Künig, edeles Blod,
dat sind dine Kinner god.
De falsken Süstern beide
de dehen de Kinnerkes Leide,
wol in des Waters Grund,
wo se de Fisker fund.“

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1850). Göttingen 1850, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1850_II_069.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)