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aufwacht, da schenk ich dir ein goldenes Spinnrädchen, das halt in Ehren: ich heiße Sonne.“ Das Mädchen ging fort und kam Abends an ein Haus, da war alles, wie am vorigen Abend, und die zweite Alte gab ihm beim Abschied eine goldene Spindel und sprach: „ich heiße Mond.“ Und am dritten Abend kam es an ein drittes Haus, da schenkte ihm die Alte einen goldenen Haspel und sagte: „ich heiße Stern, und der Prinz Schwan, ob gleich der Faden noch nicht ganz abgewickelt war, war doch schon so weit, daß er in sein Reich gelangen konnte, dort ist er König und hat sich schon verheirathet, und wohnt in großer Herrlichkeit auf dem Glasberg; du wirst heut Abend hinkommen, aber ein Drache und ein Löwe liegen davor und bewahren ihn, darum nimm das Brod und den Speck und besänftige sie damit.“ So geschahe es auch. Das Mädchen warf den Ungeheuern das Brod und den Speck in den Rachen, da ließen sie es durch, und es kam bis an das Schloßthor, aber in das Schloß selber ließen es die Wächter nicht hinein. Da setzte es sich vor das Thor, und fing an auf seinem goldenen Rädchen zu spinnen; die Königin sah von oben zu, ihr gefiel das schöne Rädchen, und sie kam herunter und wollte es haben. Das Mädchen sagte, sie solle es haben, wenn sie erlauben wollte, daß es eine

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_275.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)