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eins übrig. Der Sperling wartete nicht lange, setzte sich auf den Kopf desselben und rief: „Fuhrmann, es kostet dir dein Leben!“ Der Fuhrmann aber war schon so zornig, daß er sich gar nicht besann, sondern gleich zuschlug: da waren nun alle seine drei Pferde todtgeschlagen, und er mußte den Wagen stehen lassen. Bös und giftig ging er nach Haus, und setzte sich hinter den Ofen; aber der Sperling war hinter ihm drein geflogen, saß vor dem Fenster und rief: „Fuhrmann, es kostet dir dein Leben!“ Der Fuhrmann griff nach der Hacke, schmiß das Fenster ein, aber den Sperling traf er nicht. Der Vogel hüpfte nun herein, setzte sich auf den Ofen und rief: „Fuhrmann, es kostet dir dein Leben!“ Dieser, toll und blind vor Wuth, schlägt den ganzen Ofen ein, und wie der Sperling von einem Ort zum andern fliegt, sein ganzes Hausgeräth, Spieglein, Stühle, Bänke, Tisch und zuletzt die Wände seines Hauses. Da packt er endlich den Vogel: „jetzt hab ich dich!“ nimmt ihn in den Mund und schluckt ihn hinunter. Der Sperling aber im Leibe des Fuhrmanns, fängt an zu flattern, flattert wieder herauf, dem Fuhrmann in den Mund, streckt den Kopf heraus und ruft: „Fuhrmann, es kostet dir doch dein Leben!“ Da giebt der Fuhrmann seiner Frau die Hacke: „Frau, schlag mir den Vogel im Munde todt.“ Die Frau

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_272.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)