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Da war eine Freude; aber das Pferd das fraß nicht, der Vogel, der pfiff nicht und die Prinzessin die weinte.

Ihr jüngster Bruder lag unten im Brunnen, der zum Glück trocken war, und wiewohl er keins seiner Glieder gebrochen hatte, konnte er doch keinen Weg finden, um heraus zu kommen. Indessen kam der alte Fuchs noch einmal, schalt ihn aus, daß er ihm nicht gehört, sonst wäre ihm nichts davon begegnet: „doch aber kann ichs nicht lassen und muß dir heraushelfen; pack an meinen Schwanz und halte fest.“ Darauf kroch der Fuchs und schleppte ihn zum Brunnen heraus. Wie sie oben waren, sagte der Fuchs: „deine Brüder haben Wächter gesetzt, die dich tödten sollen, wenn du über die Grenze kämest.“ Da zog er armen Mannes Kleider an, und kam unbekannt bis an des Königs Hof, und kaum war er da, so fraß das Pferd, so pfiff der Vogel und die Prinzessin hörte Weinens auf. Da trat er vor den König und offenbarte das Bubenstück seiner Brüder und alles, wie es sich zugetragen hatte. Die Brüder wurden ergriffen und hingerichtet, und er bekam die Prinzessin, und nach des Königs Tode das Reich.

Lang danach ging er einmal wieder in den Wald, da begegnete ihm der alte Fuchs und bat aufs flehentlichste, er möchte ihn todtschießen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_269.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)