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Alles traf so ein, die Stallknechte schnarchten und hielten goldne Sättel in den Händen. Und als er das goldne Pferd sah, dauerte es ihn, den schlechten Sattel aufzulegen: es wird ganz verschändet, ich will ihm einen guten geben, wie sichs gebührt. Und wie er dem einen Stallknecht den guten Sattel nehmen wollte, wachte er auf und die andern miteinander, daß alles herzulief und er ins Gefängniß geworfen wurde. Den andern Morgen wurde er wieder zum Tode verurtheilt, doch sollte ihm das Leben und dazu der Vogel und das Pferd geschenkt seyn, wenn er die wunderschöne Prinzessin herbeischaffe.

Traurig machte der Sohn sich auf; und bald, so stand der alte Fuchs da: „warum hast du mir nicht gehört, jetzt hättest du den Vogel und das Pferd,“ doch will ich dir noch einmal rathen: „geh geradezu, Abends wirst du beim Schloß anlangen, und Nachts um zwölf Uhr badet die Prinzessin im Badhaus, da geh hinein und gieb ihr einen Kuß, hernach kannst du sie mit fortnehmen, nur leide nicht, daß sie vorher von ihren Eltern Abschied nimmt.“ Der Fuchs streckte seinen Schwanz, und so ging es über Stock und Stein, daß die Haare pfiffen.

Als er beim Schloß ankam, war es alles so, und Nachts gab er der Prinzessin den Kuß im Badehaus, und sie wollte gern mit ihm gehen,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_265.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)