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„was macht sie Jungfer Katze?
schläft se oder wacht se?“

Da ging die Katze und machte auf: ein junger Fuchs stand haußen:

ich schlafe nicht, ich wache,
ich koche warm Bier und Butterlein,
will der Herr mein Gast seyn?

„Nein ich bedanke mich, was macht die Frau Füchsin?“

sie sitzt auf ihrer Kammer,
beklagt ihren Jammer,
weint ihre Aeuglein seidenroth
weil der alte Herr Fuchs ist todt.

„Sag sie, es wär ein junger Fuchs da, der wollte sie gern freien!“

Da ging die Katz die Tripp die Trapp,
da schlug die Thür, die Klipp die Klapp:
Frau Füchsin sind sie da? –
„ach ja mein Kätzchen ja!“ –
es ist ein Freier draus.

Da sprach die Frau Füchsin:

„mein Kind, wie sieht er aus?

hat er denn auch neun so schöne Zeiselschwänze, wie der selige Herr Fuchs?“ – ach nein, er hat nur einen Schwanz. – „Da will ich ihn nicht haben.“

Die Katz geht hinunter und schickt den Freier fort; bald darauf klopft es wieder an,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_177.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)