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ist auch aus der Hölle gekommen und wird selbst als ein Teufel dargestellt, er geht in ein Kloster, verdingt sich da zum Koch, wie jener in der Hölle, und stiftet mancherlei Böses. Damit fließt die Sage in die von den alten Helden, die ins Kloster gehen und Dienst thun, bei welchen aber der Drang nach Kriegsthaten immer durchblickt; der Bärenhäuter wird gerade auch als ein aus dem Krieg kommender entlassener Landsknecht dargestellt. – Fischart im Gargant. Spielverzeichniß Nr. 48. führt an: „der russig Schultheiß aus Morenland.“ – Vgl. das folgende Märchen.


15.
Der Grünrock.


(Aus dem Paderbörn.) Selbstständige Abweichung des vorigen Märchens. Der Teufel erscheint hier wie in der Sage, welche Hebel (Alleman. Gedichte 50.) erzählt, als ein Grünrock (Weltkind) und der sich ihm ergibt, braucht auch nur in die Tasche zu greifen, so hat er einen Thaler.


16.
Zaunkönig und Bär.


(Aus Zwehrn.) Ein schönes Thiermärchen, das in den Cyklus von Reinecke Fuchs gehört, wo der Zusammenhang näher angegeben werden soll. Hier nur so viel, daß Zaunkönig, Sperling und Meise eine Idee ausdrücken; die kleine List siegt aber über die große und darum muß selbst das ganze vom Fuchs angeführte Thiergeschlecht dem kleinen Geflügel weichen, wie im Märchen vom Gevatter Sperling (I. 58.) der Fuchs dem Vogel. Der Zaunkönig ist der herrschende, weil die Sage das kleinste wie das größte als König anerkennt. Dieß ist wieder der Gegensatz der listigen Zwerge zu den plumpen Riesen, wie man schon zwerghaften, kleinen Leuten den Unnamen Zaunschliffer zu geben pflegt.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite XXII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_320.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)