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Rief sie daher an, ob sie auch wie ein Mägdlein von achtzehn Jahren in Sprüngen daher wolle gehen? Sie sprach: „von ganzem Herzen,“ weil es dem Jüngling auch so sanft angekommen. Machte also der Schmied große Glut und stieß die Alte hinein, die sich hin und wieder bog, und grausames Mordgeschrei anstimmte; „sitz’ still, was schreist und hüpfst du, ich will erst weidlich zublasen!“ zog damit die Bälge von neuem bis ihr alle Haderlumpen brannten, da schrie das alte Weib ohne Ruh. Der Schmied dachte: Kunst geht nicht recht zu! nahm sie raus und warf sie in den Leschtrog, da schrie sie ganz überlaut, daß es droben im Haus die Schmiedin und ihre Schnur hörten, die liefen beide die Stiegen herab, und sahen die Alte heulend und maulend ganz zusammen geschnurrt im Trog liegen, das Angesicht gerunzelt, gefaltet und ungeschaffen[1]. Darob sich die zwei, die beide mit Kindern gingen, so entsetzten, daß sie noch dieselbe Nacht zwei Junge gebaren, die waren ganz nicht wie Menschen geschaffen, sondern wie Affen, liefen zum Wald hinein und von ihnen stammt das Geschlecht der Affen her.


62.
Des Herrn und des Teufels Gethier.


Gott der Herr hatte alle Thiere erschaffen und sich die Wölfe zu seinen Hunden auserwählet;

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: umgeschaffen (Druckfehler. Siehe S. 350)
Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_288.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)