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dat trecket se an un fört mit ehren Brumen nah de Kerke, un do keimen so viele Kinner, de geiwen ünne Blomen, un hellen ünne bunte Bänner fur de Föte, un se leiten sik insegenen un hellen ene lustige Hochtied; awerst de falske Moder un Brut mosten weg. Un we dat lest vertellt het, den is de Mund noch wärm.


28.
Vom klugen Schneiderlein.


Es war einmal eine Prinzessin gewaltig stolz; kam ein Freier, so gab sie ihm etwas zu rathen auf, und wenn er’s nicht errathen konnte, so ward er mit Spott fortgeschickt. Sie ließ auch bekannt machen, wer’s erriethe, sollte sich mit ihr vermählen und möchte kommen, wer da wollte. Nun fanden sich auch drei Schneider zusammen, davon meinten die zwei ältesten, sie hätten so manchen feinen Stich gethan, und hätten’s getroffen, da könnt’s ihnen nicht fehlen, sie müßten’s wohl bei der Prinzessin auch treffen; der dritte aber war ein kleines unnützes Ding, das nicht einmal sein Handwerk verstand. Da sprachen die zwei zu ihm: „bleib nur zu Haus, du wirst mit deinem Bischen Verstand auch nicht weit kommen;“ das Schneiderlein ließ sich aber nicht irr’ machen und sagte, es hätte einmal seinen Kopf darauf gesetzt

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_160.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)