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und ein goldener Stern darauf und des Königs sein Name; daneben aber stand ein Tisch und auf dem Tisch lag ein versiegelter Brief, den brach er auf und stand darin, wer den Säbel hätte, könnte alles um’s Leben bringen, was ihm vorkäme. Da nahm er den Säbel von der Wand, ging hin und rief den Riesen, sie sollten heran kommen, die Thür aber könnt’ er ihnen nicht ganz aufmachen, da wär’ ein Loch, wo sie durchkriechen müßten. Also kam der erste und kroch hinein, und wie der Kopf darin war, nahm der Jäger den Säbel und hieb ihn ab, und duns[1] ihn dann vollends herein. Darnach rief er dem zweiten und hieb ihm auch den Kopf ab und duns ihn herein; endlich rief er dem dritten und sagte, sie hätten die Prinzessin schon, da kam er gekrochen und ging ihm nicht besser, als den beiden andern; und hatte der Jäger die Prinzessin nun von ihnen befreit. Darnach machte er das Loch zu und ging weiter, da kam er in das Zimmer, wo die Prinzessin lag und schlief und die war gar schön, so daß er still stand und sie betrachtete und den Athem anhielt. Wie er sich weiter umschaute, da standen unter dem Bett ein Paar Pantoffel, auf dem rechten stand ihres Vaters Name mit einem Stern und auf dem linken ihr Name mit einem Stern. Sie hatte auch ein großes Halstuch


  1. Duns soviel als zog, von dinsen.
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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_141.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)