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goldenes Krönchen getragen, legte es darauf und ging dann wieder fort. Da nahm das Mädchen die Krone auf, sie glitzerte und war von zartem Goldgespinst: nicht lange, so kam die Unke zum zweitenmal wieder, wie sie aber die Krone nicht mehr sah, kroch sie an die Wand und schlug vor Leid ihr Häuptlein so lange dawider, als sie nur noch Kräfte hatte, bis sie endlich todt da lag. Hätte das Mädchen die Krone liegen lassen, die Unke hätte wohl noch mehr von ihren Schätzen aus der Höhle herbeigetragen.


III.

(Die Unke ruft:) huhu! huhu! (Kind spricht:) komm[1] herut! (Die Unke kommt hervor, da fragt das Kind nach seinem Schwesterchen:) „hast du Rothstrümpfchen nicht gesehen?“ (Unke:) „Ne, ik og nit: wie du denn? huhu! huhu! huhu!“


20.
Der arme Müllerbursch und das Kätzchen.


In einer Mühle dienten einmal drei Müllerbursche, worin nur ein alter Müller lebte ohne Frau und Kind. Wie sie nun etliche Jahre bei ihm gedient hatten, sagte er zu ihnen: „zieht einmal fort, und wer mir das beste Pferd nach Haus


  1. Vorlage: kommt (Druckfehler. Siehe S. 350)
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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_115.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)